“Bayern im Aufbruch” 1968 folgte auch die Literatur einem revolutionären Geist – Eine Rezension von Nastasja S. Dresler

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Aus dem Jubiläumsjahr 2018 sind zahlreiche wissenschaftliche Beiträge hervorgegangen, die aus der Distanz von 50 Jahren eine Sichtung der 68er-Bewegung vornehmen. Die Rede von 1968 referiert auf ein heterogenes Phänomen: Die politische Dimension der Studentenrevolte gegen das Unrechtssystem des Establishments läuft vielerorts der hedonistischen Lebensideologie der Hippie-Generation entgegen. Während erstere die politischen Zustände verändern will, sucht letztere alternative Lebenskonzepte zu etablieren und ihre Individualität zu entfalten. Gemeinsam sind beiden der radikale Bruch mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit und die gegenkulturelle Befreiung aus zementierten Normen. Der vorliegende Band knüpft an diese Bilanz an und verfolgt, in welchem Umfang der Geist der Revolte aus heutiger Perspektive in die Kulturproduktion der 60er- und 70er-Jahre eingegangen ist. Die aus verschiedenen kulturgeschichtlichen Disziplinen stammenden Beiträge widmen sich der Produktion und Rezeption gesellschaftspolitischer Positionen der 68er, ihren lebenskulturellen Entwürfen sowie ihrem Welt- und Menschenbild innerhalb des Spektrums von Bildender Kunst, Literatur, Film und Medien. Dr. Peter Czoik ist Literaturwissenschaftler, Redaktionsleiter sowie Koordinator des Literaturportals Bayern an der Bayerischen Staatsbibliothek und Verfasser zahlreicher Artikel zur bayerischen Literatur. Seit 2018 ist er operativer Leiter des bavarikon-Projekts „Bayerische Schriftstellerinnen vom Barock bis ins 20. Jahrhundert“. Dr. Nastasja S. Dresler hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München Philosophie, Kunstgeschichte, Neuere deutsche Literatur, Romanistik und Psychologie studiert. Von 2013 bis 2019 war sie in München, Zürich und Konstanz lehrbeauftragt. Seit 2013 ist sie freie Lektorin und Wissenschaftsautorin.

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