Reportage: Tagung über “Romantische Musikästhetik bei E. T. A. Hoffmann” – Akademisches Forum Albertus Magnus

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„Gute Nacht aller Erdensorg‘ und Pracht“ – Romantische Musikästhetik bei E.T.A. Hoffmann Veranstalter: Akademisches Forum Albertus Magnus Tagungsleitung: Prof. Dr. Sigmund Bonk, Direktor Akademisches Forum Albertus Magnus Referenten: Prof. Dr. Rainer Kleinertz, Prof. Dr. Sigmund Bonk, Prof. Dr. Veit Neumann (ohne Aufnahme) Rainer Kleinertz sprach hauptsächlich über E. T. A: Hoffmanns, musikgeschichtlich besehen, höchst einflussreiche Rezension von Beethovens C-Moll-Symphonie (der “5.”). Er habe als Napoleon-Hasser allerdings alles weggelassen, was als Hymnus auf die Große Armee aufgefasst werden könne. Insbesondere der “C-Dur-Taumel” am Schluss der Symphonie sei von ihm erstaunlich stiefmütterlich behandelt worden. Für den tief ergriffenen Hoffmann ist diese Sinfonie der Inbegriff reiner Instrumentalmusik. Dieser sei, so Kleinertz, vor der Epoche der Romantik als defizitär eingeschätzt worden. Dann aber beginne ihr Siegeszug als “absolute Musik”. Beethoven ist, Hoffmann zufolge, der romantischste aller Komponisten, er stelle einen Gipfelpunkt dar nach den großen Wegbereitern reiner Instrumentalmusik Haydn und Mozart. Beethovens Musik sei, so Hoffmann weiter, durch und durch romantisch; sie öffne die Tore zu einem Geisterreich, schließe die “die Tore des Orkus“ auf. Sie sei Ahnung des Absoluten, tönendes Symbol „unendlicher Sehnsucht“. Herr Bonk verfolgte die Frage, ob es – so wie es eine schwarze Romantik (Lord Byron, Hoffmann, Baudelaire, Anne Radcliffe, Mary Shelley u. a.) gab – auch eine dunkle romantische Musikästhetik gibt. Er kommt zu einem positiven Ergebnis und findet bei Wackenroder, Hoffmann und Schopenhauer ein Musikverständnis, das die Musik in enger Verbindung mit Schmerz, Leiden, Sünde, Wahnsinn und “Hölle” sieht.

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