Scilog – Die Macht unerzählter Geschichten – von Margit Schwarz-Stiglbauer

Literatur Radio Hörbahn - A podcast by Hoerbahn

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den Ukrainekrieg besser verstehen Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Nicht aufgearbeitete Traumata aus dieser Zeit wirken generationenübergreifend bis heute. Ihr historischer Blickwinkel ist angesichts des Ukrainekrieges brandaktuell. Wieder wächst eine neue Generation von Kindern des Krieges heran. Die Motivation Putins, diesen Krieg zu beginnen, verortet die Historikerin ebenfalls in einem Trauma. Aus diesem wird eine Geschichte abgeleitet und als Propaganda erzählt. Die Macht dieser Erzählung wird erneut Folgen haben für mehrere Generationen…. Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx ist Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung (BIK) und Professorin an der Universität Graz für europäische Zeitgeschichte mit den Schwerpunkten Konflikt- und Migrationsforschung. Sie studierte Anglistik, Russisch und Geschichte in Graz, Studien- und Forschungsaufenthalte führten sie nach Wolgograd, Moskau, Oxford und Stanford. 1999 arbeitete sie im Rahmen eines Erwin-Schrödinger-Stipendiums des Wissenschaftsfonds FWF bei der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial Moskau. Ihre Habilitation verfasste sie im Rahmen eines APART-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Stalins Soldaten in Österreich. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955“. Die Historikerin arbeitet aktuell an zwei, vom FWF geförderten Forschungsprojekten: Einerseits untersucht sie die Rolle tschechoslowakischer Nachrichtendienste im Nachkriegsösterreich und andererseits im Rahmen des Projektes „Encampment“ Lager, die 1945 in der sowjetischen Besatzungszone in Österreich für Flüchtlinge und Vertriebene errichtet wurden. Die Forschungsschwerpunkte der Grazerin sind Kriegsfolgen des Zweiten Weltkrieges, Kalter Krieg, Kinder des Krieges, Migration sowie Erinnern und Gedenken. Für ihre Vermittlungsarbeit wurde sie vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur „Wissenschaftlerin des Jahres 2019“ gekürt. Mit ihrer Forschung hat sie unter anderem zur Enttabuisierung und Vernetzung von Besatzungskindern in Österreich beigetragen.

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