“Zeitgenössische Avantgarde in München” – Laudatio für Barbara Yelin zum Ernst Hoferichter-Preis 2021

Literatur Radio Hörbahn - A podcast by Hoerbahn

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Ich erzähle mit Bildern. Mein Medium ist der Comic; er birgt unzählige Möglichkeiten der vielschichtigen Verflechtung von Zeichnung, Dialog, Erzähltext und dem magischen Rhythmus der Panels. Mein Zeichenstift ist das Werkzeug und die entstehende Skizze die Landkarte, um Fragen zu entdecken, Leerstellen zu erforschen und Geschichten aufzuspüren. Barbara Yelin, geboren 1977 in München, studierte Illustration an der HAW Hamburg. Ihre ersten beiden Bücher, das Bildermärchen Le Visiteur und der Comic Le Retard, wurden in Frankreich bei Actes Sud/L’An 2 verlegt. Die Graphic Novel Gift mit Autor Peer Meter über den historischen Kriminalfall der Gesche Gottfried erschien 2010 bei Reprodukt, Berlin. 2014 legte Barbara Yelin dann ihren vielfach ausgezeichneten Comicroman Irmina vor: Basierend auf einer wahren Geschichte, erzählt Yelin in atmosphärisch dichten Bildern einen Werdegang voller Brüche und fokussiert darin auf Mitläufertum und Wegsehen im Nationalsozialismus. Gemeinsam mit dem Autor Thomas von Steinaecker gestaltete sie 2015 den mehrteiligen Webcomic Der Sommer ihres Lebens, und im Herbst 2016 erschien, in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Israel, die Comic-Biographie Vor allem eins: Dir selbst sei treu – die Schauspielerin Channa Maron.  Yelin zeichnete Comicstrips für die Frankfurter Rundschau (2012) und aktuell für den Tagesspiegel (2016). Sie reiste als Workshopleiterin und Reportage-Zeichnerin an Orte wie Kairo, Bali, New Delhi, Tel Aviv und Pristina. 2015 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur und 2016 den renommierten Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin. Barbara Yelin lebt und arbeitet – nach knapp 20 Jahren in Hamburg und Berlin – heute wieder in München.

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