Vom Schwarzwald nach Afrika, Belgien, Miami und ins Havelland - Warum hören alle Podcasts?

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Es geht nach Afrika, Belgien, Miami und ins Havelland. Ein Computerspiel setzt erzählerische Segel, und es geht um den Podcast-Boom, der unter Bücherfans und Verlagen ausgebrochen zu sein scheint. Nachdem der Podcast des literaturcafe.de im Frühjahr zum Interview-Podcast von der Leipziger Buchmesse und im Sommer zum Bachmannpreis-Podcast geworden ist, treffen sich Wolfgang Tischer und Fabian Neidhardt in einer kleinen Schutzhütte auf den Höhen des Schwarzwalds, um endlich wieder einmal über Bücher zu sprechen. Sage und schreibe über ein halbes Jahr her ist es, dass die beiden des letzte Mal zusammensaßen. Fabian Neidhardt hat den Roman »Wer fürchtet den Tod« von Nnedi Okorafor gelesen und stellt ihn vor. Von Afrika geht es aufs platte Land nach Belgien in den 1990er-Jahren. Wolfgang Tischer hat zunächst mit Zögern »Und es schmilzt« gelesen, den Debutroman der jungen flämischen Autorin Lize Spit, der in Belgien und den Niederlanden lange an der Spitze der Bestsellerlisten stand. In der Mitte der Podcast-Folge steht meist ein Nicht-Buchtipp, der dennoch erzählerisch einiges zu bieten hat. Fabian Neidhardt hat »FAR« gespielt, ein Computerspiel und opulent designter Sidescroller, der ihn für Stunden in einer weiten, weiten Welt dahinsegeln ließ. Das Spiel mit dem wunderbaren Soundtrack stammt vom Mixtvision Verlag, der auch so wunderbare Bilderbücher wie »Die große Wörterfabrik« veröffentlicht, das es im Übrigen auch als App gibt. Wolfgang Tischer weist auf das bewegende Spiel »Gone home« hin, dass er vor einiger Zeit hier im literaturcafe.de besprochen hat. Das »Spiel« aus dem Jahre 2013, bei dem es ohne Zeitdruck ein Haus und seine offenbar verschwundenen Bewohner zu erkunden gilt, ist jetzt auch für Smartphones erhältlich (Android und iOS). Auch hier lässt sich eine berührende Geschichte entdecken. Weiter geht es im Podcast mit zwei Büchern: Wolfgang Tischer hat den Autor Herbert Schlüter und seinen Roman »Nach fünf Jahren« entdeckt. Schlüter lebte von 1906 bis 2004, schrieb den Roman um 1930, verbrachte einige Jahre im Exil, bevor ihn die Nazis doch zum Kriegsdienst verpflichteten. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Schlüter als Übersetzer und war u. a. Mitglied im PEN. Er war ein guter Freund von Klaus Mann. »Nach fünf Jahren« spielt in den 1920er-Jahren auf einem Hofgut im Havelland. Dort finden sich einige Menschen zusammen, die vielfältig und wechselnd miteinander verbunden sind. Der am Anfang 13-jährige Ich-Erzähler Peter kehrt nach fünf Jahren nochmals auf den Hof zurück und findet veränderte und auch gleichgebliebene Konstellationen vor. Ein kurzer Roman für einen Sommernachmittag, der sprachlich und inhaltlich sehr an Thomas Mann und Theodor Fontane erinnert. Erschienen ist das auch optisch wunderschöne Büchlein mit Halbleinenumschlag und Fadenheftung im kleinen Düsseldorfer Lilienfeld Verlag. Den Abschluss des Podcasts bildet das Buch »Miami Punk« des deutschen Autors Juan S. Guse. Das über 600 Seiten starke Werk verknüpft das Leben vieler Protagonisten, die in einem Florida ohne Meer leben. Das nämlich hat sich auf unerklärliche Art und Weise viele hundert Kilometer von der Küste zurückgezogen. Während die Wissenschaftler noch nach den Ursachen forschen, sitzen die Menschen in Miami auf dem Trockenen. Wie immer freuen sich Wolfgang Tischer und Fabian Neidhardt über Mails, Kommentare, Rückmeldungen und Bewertungen auf den verschiedenen Podcast-Portalen. Abonnieren Sie diesen Podcast via Apple Podcasts, Spotify oder über andere Portale, um keine Folge zu verpassen. Selbstverständlich können Sie die Folge auch über den Web-Player unten direkt anhören. Viel Spaß dabei!

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